graben//LANDSCHAFT//lesen – kopati//GRAPO//brati: Vermessung
In den ersten beiden Jahren des Projekts (2021/2022) stand die künstlerisch-wissenschaftliche Annäherung an die steile, extensiv bewirtschaftete land- und forstwirtschaftliche Fläche im Fokus des Projektes. Es entstanden Texte von Ingeborg Auer zum Wetter und zum Klima als den großen Herausforderungen der Gegenwart auch an diesem Ort; von Elisabeth Johann zur Lage und Bewirtschaftung des Pečnik-Hofes, zu den dort vorkommenden Holzarten und den daraus hergestellten Geräten und Gebrauchsgegenständen; von Walter Poltning zu Morphologie und Geologie der Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik; von Ferdinand Bevc zur Geschichte des Pečnik-Hofes und der elf Generationen seiner Bewohner:innen; von Wolfgang Polesnig ein Rückblick und eine Vorschau aus forstwirtschaftlicher Perspektive und von Klaus Amann eine Untersuchung der autobiographischen und literarischen Zeugnisse zur Pečnik-Keusche und ihrer engeren Umgebung. Die Ergebnisse wurden in der Landschaftsinszenierung „Operation: Pečnik-Wiese / Operacija: Pečnikov travnik“ (2022) gebündelt und szenisch umgesetzt.
Klaus Amann – Literaturwissenschaftler
Autobiographische und literarische Zeugnisse zur Pečnik-Keusche und Umgebung
Aus nur drei Häusern bzw. Keuschen im Umkreis von ein paar Hundert Metern rund um die Pečnik-Wiese stammen gut ein halbes Dutzend der bedeutendsten literarischen und autobiographischen Zeugnisse über NS-Verfolgung und Widerstand in Kärnten. Literaturwissenschaftler Klaus Amann geht den Schicksalen von Menschen nach, die unter schwierigsten Bedingungen sich aufgelehnt und ‚Nein‘ zu Unrecht, Unterdrückung, Gewalt und Krieg gesagt haben und wie existenziell diese Menschen aufeinander angewiesen waren.
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Ingeborg Auer – Meteorologin
Wetter- und Klima, eine der Herausforderungen für die Pečnik-Wiese
Die Meteorologin Ingeborg Auer beschreibt die großen Herausforderungen des Klimawandels mit einem gegenwärtigen Jahrestemperaturanstieg in Österreich von ca. 2°C, das damit verbundenen Abschmelzen der Gletscher sowie die geänderten Wetter- und Klimabedingungen. Sie geht der Frage nach: Was können wir im Großen und im Kleinen tun, um das Ziel des Weltklimarates, die Beschränkung der globalen Erwärmung auf 1,5°C pro Jahr, zu erreichen?
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Ferdinand Bevc – Familienforscher
Sozial- und kulturhistorische Studie zum Pečnik-Hof
Einen Überblick über die 500-jährige Geschichte des Pečnik-Hofes bietet uns in seiner akribischen sozial- und kulturhistorischen Studie der Lokal- und Familienforscher Ferdinand Bevc. Dabei hebt er elf Generationen und 238 Personen, die direkt mit dem Hof in Verbindung standen, mit ihren Lebensgeschichten aus dem Dunkel der Geschichte – darunter 17 Hof-Besitzer*innen sowie 71 auf dem Bergbauernhof Geborene. Die Recherche berichtet ferner über die Stellung der Frauen im 17. und 18. Jahrhundert, illustriert die prekäre Situation der Kinder und deren hohe Sterblichkeit und beschreibt die nicht immer konfliktfreien Hofübergaben. Weitere Themen sind die Abschaffung der Leibeigenschaft, Kriegsfolgen, politisch motivierte Namensänderungen, Wirtschaftskrisen, der Einzug der Technik und der Strukturwandel des bäuerlichen Wirtschaftens, der – wie viele andere – auch den Pečnik-Hof zum Nebenerwerbshof machte.
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Georg Derbuch – Biologe
Aufgeschreckt – Die Heuschreckenfauna der Pečnik-Wiese
Die Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik ist etwas abseits der Hofstelle gelegen. Sie ist südexponiert und weist eine mittelstarke Hanglage auf. Am Hangfuß der Fläche finden sich Landschaftselemente in Form einiger Streuobstbäume. Die Fläche ist vom Pflanzenbestand sehr vielfältig und aufgrund der geografischen Lage und der Sonnenexposition wärmebegünstigt. Umschlossen wird die Wiese von Bäumen und Sträuchern, die der Wiese zusätzliche Strukturvielfalt verleihen. Diese Abwechslung an unterschiedlichen Strukturen und damit an Kleinlebensräumen ist perfekt geeignet, um einer reichhaltigen Heuschreckenfauna einen Lebensraum zu bieten.
Heuschrecken sind meist ökologisch eng eingenischt. Das heißt, dass sie oft ganz spezielle Lebensraumansprüche haben. Sie brauchen z.B. für die Entwicklung ihrer Eier eine bestimmte Bodenfeuchte, sonst können aus den Eiern keine Larven schlüpfen. Stimmen die Bedingungen mit den Bedürfnissen einzelner Heuschreckenarten auf einer Fläche nicht überein, so können diese dort nicht vorkommen. Als Heuschreckenkenner kann man, über das Vorkommen einzelner Arten auf einer Fläche, Aussagen über biotische und abiotische Faktoren dieser Fläche treffen, die nicht immer offensichtlich sind.
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Karolina Haderlap – Kulturschaffende
Zeichnen gegen das Vergessen, 2022
Mit der Verwendung neuer Technologien und dem technischen Fortschritt gerieten viele bäuerlich-handwerkliche Erzeugnisse des alltäglichen Lebensbedarfs in Vergessenheit. Damit verbunden war auch ein Verlust an Sprache, an Wörtern, die diese Werkzeuge und Gerätschaften aus verschiedenen Holzarten bezeichneten. Gegen dieses Vergessen stellen sich die Zeichnungen von Karolina Haderlap.

Maja Haderlap – Schriftstellerin
— aus Engel des Vergessens, Wallstein Verlag, 2011
Maja Haderlap beschreibt im Auszug aus ihren Erfolgsroman „Engel des Vergessens“ die verschiedenen Betrachtungsweisen der Landschaft aus Sicht der Großmutter, des Vaters und des Mädchens. Nach und nach lernt das Mädchen die Bruchstücke und Überreste der Vergangenheit in einen Zusammenhang zu bringen und aus der Selbstverständlichkeit zu reißen.
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Zdravko Haderlap – Künstlerischer Leiter graben//LANDSCHAFT//lesen – kopati//GRAPO//brati, Projektentwickler & Bergbauer
Folge der Spur der Pečnik-Wiese
Während einer Rast bei der Kleeernte – ich war noch ein Kind – wies Großmutter mit ihrer hageren Hand über die Felder und sagte „Vse kar vidiš je moje in nič ni moje.“ (Alles, was du siehst, ist mein und nichts davon ist mein.) 30 Jahre später übernahm ich den elterlichen Bergbauernhof im beengten Graben und wurde notariell beglaubigt zum „Eigentümer“ u.a. auch der Pečnik-Wiese. Von da an musste ich lernen zu teilen, zuallererst mit der Familie, dann die Sprache der „Graperji“ (Grabenmenschen), die Straßen, Wege und Maschinen sowie Grundstücksgrenzen mit den Nachbarn, deren Lebensgeschichten, Denkweisen, Arbeit, Stolz, Freude, Leid, Betrübtheit, Verbitterung samt ihre leisen Hilferufen, die Liebe mit den Liebenden, das Essen mit den Nahestehenden, das Wissen mit den Besuchern, mit den Haustieren das Wasser, mit dem Wild den Wald, mit den Bienen den Honig, mit den Mäusen den Garten, mit den Insekten die Magerwiese, mit den Vögeln die Früchte, mit den Schafen die alte Sprache, die Neue mit der Jugend, das Lammfleisch mit den dankbaren Helfern, die Hühner (manchmal) mit dem Habicht, den Tag mit den lärmenden Menschengeräuschen, die Nacht mit den (aus dem Gasthaus) nach Hause Fahrenden und den Schreien aus der Tiefe, die Stille mit dem rauschenden Bach, den „Widerstandsgeist“ (Schnaps) mit den Freunden und Gästen, die Trauer mit den Trauernden – im oder ohne Gebet – das verdiente Geld mit Hilfsorganisationen und dem Staat, den Frieden und die Krise mit der Welt.
Die Türen und Tore der Nachbarn stehen zumeist noch offen, laden noch ein zum Gespräch. Wie lange noch? Der Blick über den Graben ist nicht mehr der meiner verträumten Kindheit, einer Landschaft, die mich aufnahm – wie ich glaubte. Zu viele Furchen und Narben an den Höhen und in den Senken, aufkommende Einsamkeit und Fremdbestimmtheit, gewaltvoll aufgerissene Schneisen und Brachflächen, verursacht durch Stürme, Käfer, Maschinen und durch Wucher, stehen zwischen ihr und mir.
Daher ist es an der Zeit, dass wir die Landschaft gewähren lassen, wie auch sie uns gewähren lässt – noch. Unser Verhältnis zu unserer Umwelt ist auf dem Prüfstand. Wir haben nur dann eine Zukunft, wenn wir lernen, die Natur in ihren komplexen Zusammenhängen zu sehen, zu lesen, zu begreifen und zu respektieren.
Das wissenschaftlich-künstlerische Projekt „graben//LANDSCHAFT//lesen – kopati//GRAPO//brati ist ein Versuch in diese Richtung.


















Elisabeth Johann – Waldhistorikerin
Kulturhistorische Betrachtung der Pečnik-Wiese
Die Waldhistorikerin Elisabeth Johann untersucht, ausgehend vom Franziszeischen Kataster, Katastral-Schätzungs-Elaborat von 1830, die Bewirtschaftungsweisen und Nutzungen der Hochwälder sowie die der „landwirtschaftlichen Fluren“ im Umfeld des Anwesens vulgo Pečnik (Petschnig oder Petsčhnik)-Hube von Beginn des 19. Jahrhunderts an bis in die Gegenwart. Heute sind es die wirtschaftlich-technischen Entwicklungen, die oftmals im Widerspruch zu den Wünschen einer Gesellschaft stehen, die eine Vielfalt kultureller Ökosysteme und den Erhalt offener Landschaften anstrebt.
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(c) Gerhard Maurer
Wolfgang Polesnig – Forstinspektor
Krisenerprobt: Rückblick und Vorschau aus forstfachlicher und forstbehördlicher Sicht
Es waren die Föhnstürme „Yves“ 2017 und „Vaia“ 2018, die in der Gemeinde Eisenkappel-Vellach/Železna Kapla-Bela insgesamt rund 2500 ha Wald flächig geschädigt haben. Auch die fichtendominierten Waldbestände im Bereich der Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik waren aufs massivste betroffen. Forstinspektor Wolfgang Polesnig gibt einen Rückblick sowie eine Vorschau aus forstfachlicher und forstbehördlicher Sicht über das Gebiet in Leppen/Lepena und Koprein/Koprivna bei Bad Eisenkappel/Železna Kapla.
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Walter Poltnig – Hydrogeologe & Geologe
Morphologische und geologische Betrachtung der Pečnik-Wiese
Welcher Boden aus morphologischer und geologischer Sicht in und im Umfeld der Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik auf der Sonnseite bearbeitbar ist und welcher nicht, beschreibt Walter Poltnig mit seinem Blick vom Gegenhang auf der Schattenseite des Grabens. Zudem untersucht der Hydro-Geologe und Karawanken-Kenner die geologische Geschichte der Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik, die sich in einer Art Rendezvous-Zone von Vulkangesteinen aus unterschiedlichen Erdzeitaltern zusammen setzt.
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Johanna Steindl – Kulturwissenschaftlerin
Im Wandel – Ein Zwischenstand
Wenn es darum geht, Landschaft zu lesen, beschäftigen wir uns mit den Menschen, die sich in ihre Umgebung einschreiben. Etwas hinterlassen. Wer war vor uns hier und hat sich in die uns umgebende Landschaft eingeschrieben? Dabei können wir auf den Spuren derer wandern, die bereits etwas in der Landschaft hinterlassen haben oder wir können den Blick auf diejenigen richten, die sich gerade in einem Aushandlungsprozess befinden und dabei sind ihren Weg zu finden.
Wie will die kommende Generation mit der Landschaft, ihrer Umgebung umgehen? Welche Bedeutung hat das Ländliche für die junge Generation? Wie positionieren sich junge Menschen und wie nehmen sie die Spuren der vorangegangenen Generationen wahr? Ergibt sich eine Sichtbarkeit oder doch eine Leerstelle?
Für eine kulturwissenschaftliche Perspektive ist dieses Projekt mit den vielen Fragestellungen besonders spannend. In den Antworten auf eine kurze Frage wie beispielsweise: Was fehlt dir in deinem Ort? stecken viel mehr Informationen als zunächst angenommen. Es geht um Alltagspraktiken, Mobilität, gesellschaftliche Strukturen, Demografie, Globalisierung im Lokalen und eine Stadt/Land-Dichotomie…
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Ulli Sturm – Kulturmanagerin
Kunst, die forscht und interveniert
Mit temporären und ortsspezifischen Kunstinterventionen auf der Pečnik-Wiese zeigen Herwig Turk und Markus Orsini-Rosenberg ihren ganz individuellen Zugang, eine „Landschaft zu lesen“ und reihen sich damit in ein interdisziplinäres künstlerisch-wissenschaftliches Projekt ein. Das bisher unbeachtete Stück Natur, als kleines Fenster zur Zeit und zur Geschichte, erfährt allein dadurch, dass sie als bildende Künstler ihren Fokus darauf richten, eine neue Bedeutung.
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kopati//GRAPO//brati – graben//LANDSCHAFT//lesen: Zemljemerstvo
V prvih dveh letih je bilo v fokusu projekta umetnostno-znanstve no približevanje vzpenjajoči se, ekstenzivno obdelovani poljedelski in gozdarski površini. Pisali so Ingeborg Auer o vremenu in klimi kot velikih izzivih sedanjosti tudi na tem kraju; Elisabeth Johann o legi in obdelovanju Pečnikove kmetije, o tamkajšnjih vrstah lesa in iz njega izdelanih orodjih in uporabnih predmetih; Walter Poltning o morfologiji in geologiji Pečnikovega travnika; Ferdinand Bevc o zgodovini Pečnikove kmetije in enajstih generacijah tamkajšnjih stanovalcev in stanovalk; Wolfgang Polesnig o pogledu nazaj in naprej z gozdarske perspektive in Klaus Amann o preiskavi avtobiografskih in literarnih pričevanj o Pečnikovi kajži in njeni bližnji okolici. Rezultati so bili združeni in likovno predelani v pokrajinski uprizoritvi »Operacija: Pečnikov travnik/Operation: PečnikWiese« (2022).
Klaus Amann – literarni znanstvenik
Avtobiografska in literarna pričevanja Pečnikove kajže in okolje
V nekaj sto metrih oddaljenega pečnikovega travnika izhajajo iz le treh kajž skoraj pol duceta pomembnih literarnih in avtobiografskih pričevanj o nacionalsocialističnega zasledovanja in upora na Koroškem. Literarni znanstvenik Klaus Amann zasleduje usode ljudi, kateri so se pod teškimi pogoji uprli z odločnim “NE” krivici, podložnosti, oblasti in nasilju vojne. Nadalje raziskuje njihove življenske pogoje in odvisnost drug od drugega.
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Ingeborg Auer – meteorologinja & raziskovalka podnebja
Vreme in podnebje, eden od izzivov za travnik Pečnik
Vsakodnevni pogled na nebo nam kaže spremenljivost vremena, temperature, padavin, oblakov in vetra. Prehod iz dneva v noč, iz letnega časa v letni čas, nam prav tako omogoča, da občutimo razpon vremenskih pojavov. Ljudje so se naučili zaščititi pred vremenom, tako da so si za svoje bivalne prostore uredili vse mogoče, od jam do sodobnih hiš, in se z vremenskimi oblikami soočili z ustreznimi oblačili. Vreme in podnebje že od nekdaj vplivata na življenje ljudi in ga nadzorujeta.
Danes na podnebje, ki je skupek vseh teh vremenskih pojavov, vpliva človek. Odločilna je energija, ki jo prejemamo od sonca in ki se po več fizikalnih procesih oddaja nazaj v vesolje. Vplivajo na primer orbitalni parametri Zemlje, sončna aktivnost, geografska lega in sestava ozračja (toplogredni plini!). Če se eden od teh parametrov spremeni, se poruši ravnovesje med prihajajočim in odhajajočim sevanjem in podnebje se spremeni. Pri tem se soočamo s posledicami in učinki podnebnih sprememb.
Smo v obdobju antropocena, ko s svojimi dejanji in (ne)dejanji močno vplivamo na podnebje. Hitro naraščanje toplogrednih plinov (zlasti ogljikovega dioksida, metana in dušikovega oksida) v ozračju in naravna nihanja podnebja so povzročila, da se je globalna letna temperatura povečala za približno 1 °C, v Avstriji pa za približno 2 °C. Lokalno in sezonsko so te številke lahko presežene. Na lokalni in sezonski ravni so te številke še vedno lahko presežene. Opažamo na primer, da se povečuje število vročih dni ali da se alpski ledeniki zelo hitro talijo. Kako naj se to nadaljuje? Ali se lahko tako nadaljuje, ne da bi se našemu planetu, naši osnovi življenja, zgodila nepopravljiva škoda? V skladu s posebnim poročilom Medvladnega foruma o podnebnih spremembah (IPCC) je cilj omejiti dvig globalne temperature na 1,5 °C in tako ohraniti posledice v razumnih mejah. Če bomo nadaljevali tako kot doslej, bo temperatura še naprej naraščala, kar bo imelo resne posledice za naše okolje.











Ferdinand Bevc – družinski raziskovalec
Pečnikova kmetija in pečnikov travnik
Pregled 500 let stare zgodovine pečnikove domačije nudi v svoji natančni socialni in kulturno zgodovinski raziskavi domači družinski raziskovalec Ferdinand Bevc. Ob tej omenja enajst generacij in 238 oseb, ki so v neposredni povezavi s kmetijo. Iz zgodovinske temine izpostavlja njihovo življensko zgodbo – med njimi 17 pečnikovih posestnikov in posestnic, ter 71 oseb, ki so bile rojene na tej gorski kmetiji. Raziskava navaja tudi položaj žensk v 17. in 18. stoletju. Prikazuje neznosni položaj otrok in umrljivost le teh in omenja tudi večkrat težavne predaje kmetije. Nadaljne teme so ukinitev podložnosti, posledici vojne, politično usmerjene imenske spremembe, gospodarske krize, pa tudi začetek tehničnega preobrata kmečkega gospodarjenja, kateri je, kot mnoge druge, Pečnikovo kmetijo spremenil v stransko delno kmetijo.

Forum Zarja z razstavo WANDEL / SPREMEMBE v Kapelški pasaži, 2023









Karolina Haderlap – kulturna delavka
RISANJE PROTI POZABI
Z uporabo novih tehnologij in tehničnega napredka so številni kmetijski in obrtni izdelki za vsakdanje življenje šli v pozabo. To je povezano tudi z izgubo jezika, besed, ki so se nanašale na ta orodja in opremo iz različnih vrst lesa. Risbe Karoline Haderlap se upirajo pozabi.


Maja Haderlap – pisateljica
— iz knjige Angel pozabe, Wallstein založba, 2011
Maja Haderlap opisuje v izvlečku njenega uspešnega romana “Angel pozabe” razna opazovanja pokrajine z očmi babice, očeta in deklice. Polagoma spozna deklica odlomke in posledične ostanke preteklosti in jih skuša iztrgati iz samoumevnosti.
Zdravko Haderlap – razvijalec projektov kopati//GRAPO//brati, režiser & umetniški vodja
Sledi Pečnikovem travniku
Na nekem počitku ob spravilu detelje – bil sem še otrok – je babica pokazala s njeno žilavo roko na polja in rekla: “Vse kar vidiš je moje in nič ni moje”. Trideset let kasneje sem prevzel starševo gorsko kmetijo v Lepenski grapi in pravno postal lastnik, med drugim tudi Pečnikovega travnika. Od takrat naprej sem se naučil, da moram deliti, najprej z družino in tudi narečje (jezik) Lepenskih graparjev, deliti ceste, poti, stroje in posestne meje s sosedi, njihove življenske zgodbe, njihovo mišljenje, delo, ponos, veselje, trpljenje, žalost, zagrnjenost s klici po pomoči, ljubezen z ljubljenimi, hrano z bljižnimi, znanje z obiskovalci, z hišnimi živalmi vodo, z divjačino gozd, s čebelami strd, z miši vrt, z žuželkami skromen travnik, s pticami sadeže, z ovcami stare izraze, nove z mladimi, ovčje meso s hvaležnimi pomočniki, kokoši včasih z jastrebi, dan z človiškim hrupom, noč z hrupom iz gostilen vračajočih in njihovih krikih iz globine, tišino z žuboročim potokom, žganje s prijatelji in gosti, žalost z žalujočimi v molitvi ali tudi brez, zasluženi (pridelani) denar z dobrodelnimi organizacijami in državo, mir in krizo s svetom.
Vhodi in vrata sosedov so skoraj vsepovsod odprta, še vabijo na pogovore. Le kako dolgo še? Pogled po grapi ne priča več tisto otroško sanjarjenje o pokrajini, ki me je sprejela, kot sem si zamislil. Preveč brazd in ran, prihajajoča osamljenost in tuje določitve, raztrgani prehodi in neplodna zemlja zaradi neviht, hroščev, strojev in tudi oderuštva me razdvaja od tiste pokrajine, ki sem jo pričakoval.
Zato je skrajni čas da jo omogočimo, kot jo omogoča tudi nam. Odnos do našega okolja je namreč na preiskusnem klopu, Bodočnost imamo le, če se bomo naučili naravo z doprtimi očmi zaznati, jo brati, dojeti in jo spoštovati.
Znanstveno umetniški projekt “graben//Landschaft//lesen – kopati//GRAPO//brati je poskus v to smer.


















Elisabeth Johann – gozdna zgodovinarka
Pečnikov travnik (kulturnozgodovinski pogled)
Gozdarska znanstvenica Elisabeth Johann raziskuje na podlagi kastralnega elaborata iz leta 1830 in “Franziszeischen”- ga katastra načine gospodarjenja in uporabo gorskih gozdov, ter kmetijskih površin v okolici Pečnikovega posestva od 19. stoletja do sedanjega časa. Danes ovira gospodarski tehnični razvoj, ki je vnasprotstvo željam družbe, ki želi raznolikost kulturnih ekoloških načinov in obstoj odprte pokrajine.












Walter Poltnig – hidrogeolog & geolog
Morfološki in geološki ogled pečnikovega travnika
Katera tla so iz oblikoslovnega in geolškega videza v okolici in na pečnikovem travniku obdelavna ali tudi ne, opisuje Walter Polesnik s svojim pogledom na nasprotno pobočje na senčni strani lepenske grape. Nadalje preiskuje hidro-geolog in poznavalec Karavank geološko zgodovino pečnikovega travnika, ki je sestavljen v neki coni “srečanja” ognjeniškega kamenja iz raznih zemeljskih obdobjih.
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Johanna Steindl – kulturologija
Na prehodu – vmesno stanje
Ob branju krajine je govor o priglaševalcih, torej ljudeh, ki so v tej okolici prijavljeni in nekaj zapuščajo. Vprašanje je, kdo je bil pred nami in je bil prijavljen v tej bližnji okolici? Zasledujemo lahko tiste, ki so nam v tej pokrajini nekaj zapustili, ali pa se osredotočimo na tiste, ki trenutno še iščejo lastne nove poti.
Kako želi prihodnja generacija ravnati s pokrajino, s svojo okolico? Kakšnega pomena je podeželje za mlado generacijo? Kam se mladi uvrščajo in kako sploh dojemajo sledove prejšnjih generacij? Ali je kaj uvidevnosti, ali je ni in gre v praznino?
Za kulturne raziskave je ta projekt s številnimi vprašanji še posebno zanimiv. Številna odgovora na kratka vprašanja, kot:«kaj manjka v vašem kraju« vsebujejo veliko več informacij, kot pričakovano. Gre za vsakdanje življenje, za mobilnost, za družbeno življenje, za demografijo (rast prebivalstva), globalizacijo v krajevnem okolju in za dihotomijo (ločevanje ) med mestom in podeželjem.
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Ulli Sturm – kulturna menedžerka
Umetnost, ki raziskuje in posreduje
S časovnim in posebnim krajevnim umetniškim posredovanjem pečnimovega travnika prikazujeta Herwig Turk in Markus Orsini-Rosenberg osebni dostop do projekta “pokrajino brati” in se stem uvrstila k interdisciplinarnemu umetniško-raziskovalnemu projektu. Doslej neopazen košček narave doseže, kot malo okence časa in zgodovine, s pogledom obeh upodabljajočih umetnikov, popolnoma nov pomen.
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