Kopp23
Exkursion Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik – tterrittorrio
Musikalisch-szenische Uraufführung mit dem Kollektiv Kopp23 auf der Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik in Kooperation mit der Ausstellung Landschaft re-artikulieren im MMKK.
Das Kollektiv Kopp23 besteht aus Birgit und Nicole Radeschnig, Mathias Krispin Bucher (Musik), Martina Rösler (Tanz), Stefan Feinig (Literatur), Stephanie Klaura (Bildende Kunst)
Das Kärntner / Slowenische KünstlerInnen Kollektiv Kopp23 hat zu einer einstündigen musikalisch-szenischen Performanceeingeladen, die an zwei Tagen im Juli 2024 auf der Pečnik – Wiese zur Aufführung gebracht wurde.
Zdravko Haderlap und Herwig Turk starteten im September/Oktober 2021 eine Untersuchung zur Lesbarkeit der Landschaft in einem Graben (Leppen/Lepena) bei Bad Eisenkappel/Železna Kapla in Südkärnten. Dabei wird die Pečnik-Wiese zum Zentrum eines wissenschaftlichen und künstlerischen Forschungsprojektes und diese Forschung wurde am 13. und 14 Juli durch die interdisziplinäre Performance von Kopp23 bereichert.
Die Sparten Musik (Birgit Radeschnig, Nicole Radeschnig, Mathias Krispin Bucher), zeitgenössischer Tanz(Martina Rösler), Literatur (Stefan Feinig) sowie bildende Kunst (Stephanie Klaura) laufen hierbei in eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema “landschaftlesen” zusammen, das unter besonderer Berücksichtigung der Pečnik – Wiese Subthemen wie Raum, Identität, Heimat und Verlassenheit miteinschließt.
Die Kärntner Musikerin, Autorin und Kabarettistin Birgit Radeschnig erarbeitete gemeinsam mit den MusikerInnen Nicole Radeschnig und Mathias Krispin Bucher einen musikalischen Alterungsprozess der Kärntner Landeshymne, die im Laufe der Performance stellvertretend für Nationalismen und Grenzziehungen unter der Pečnik – Wiese begraben wurde. Durch diese Darstellung hat Radeschnig die Vergänglichkeit von nationalistischen Befindlichkeiten der Menschen veranschaulichen, die immerhin eines gemeinsam haben: nur kurz auf der Welt zu Gast zu sein. Als Grenzregion muss daher gerade auf der Pečnik-Wiese die Frage gestellt werden:
Was verschwindet? Was bleibt?
Die Kärntner Choreografin Martina Rösler unternahm eine Spurensuche auf der Pečnik-Wiese indem sie Referenzen auftauchen und verschwinden lies. Welche Bewegungen werden der Wiese zugeschrieben damals, heute und in Zukunft und wie können sie kombiniert, überschrieben und transformiert werden? Wie verschwindet der Körper in der Landschaft, wird Teil von ihr oder ist ein Fremdkörper, ein Eindringling. Eine physische Recherche durch zeitliche und räumliche Schichtungen.
Der Kärntner-Slowenische Autor Stefan Feinig präsentierte Textcollagen in beiden Landessprachen.
“Wenn die Erde abfällt, wenn Berge und Flüsse abfallen, enthüllt sich alles von selbst als Sprache!” Ausgehend von diesem Zitat des Den – Buddhistischen Lehrmeisters Dogen Zenji soll verknüpft mit der französischen Philosophie (u.a. Baudrillla, Derrida, Deleuze) eine lyrische Erörterung der Pečnik-Wiese stattfinden, welche die Phänomene Natur und Sprache in einen Austausch bringen soll. Kann Sprache eine Landschaft weiterdenken? Um der Antwort näher zu kommen hat Feinig, eine Woche als Artist in Residence vor Ort verbracht.
Das Bühnenbild, sowie die KünstlerInnen selbst wurden von der bildenden Künstlerin Stephanie Klaura(FabricFabrik) mit eigens dafür entworfenen Textildrucken ausgestattet. Das Bühnenbild, als zentrales Element, wird durch Siebdruck auf Leinen, Tapete und/oder Papier gestaltet. Dieser Druck zeigt eine sorgfältig komponierte grafische Interpretation der reichen Vielfalt an Kräutern und Pflanzen der Pečnik – Wiese, und schuf so ein einzigartiges visuelles Erlebnis.