WANDEL / SPREMEMBE: Ausstellungsbeiträge
Iris Andraschek – Bildende Künstlerin
Alles, was sich mischt, findet immer an Grenzen statt
Für das Projekt graben//Landschaft//lesen – kopati//GRAPO//brati wurden Pflanzen der Pečnik-Wiese gesammelt, zugeordnet und benannt sowie Informationen und Wissen, Ausschnitte aus Gesprächen über diesen Landschaftsabschnitt gesammelt und den Pflanzen „in den Mund gelegt“. „Markira to, vse kar brani“ (Es kennzeichnet alles, was es verteidigt), sprechen die Pflanzen. Oder: „Was da alles war, daran arbeite ich gerade. Was da alles war.“ Oder: „Osrečujem ljudi“ (Ich mache Leute glücklich). Die Kräuter, Blumen und Gräser erhalten dadurch eine Art Handlungsfähigkeit, vielleicht sogar eine Art von Subjektivität, ihnen wird jedenfalls eine Rolle in der Erzählung über die Geschichte – und auch die Zukunft – der Wiese zugeteilt. Diese Anordnungen wurden fotografiert, auf Aluminiumtafeln gedruckt und im FORUM Zarja beziehungsweise vor Ort auf der Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik und in der Umgebung platziert.


Ferdinand Bevc – Familienforscher
Sozial- und kulturhistorische Studie zum Pečnik-Hof
Der Lokal- und Familienforscher Ferdinand Bevc bietet uns in seiner akribischen sozial- und kulturhistorischen Studie einen Überblick über die 500-jährige Geschichte des Pečnik-Hofes. Dabei hebt er elf Generationen und 238 Personen, die direkt mit dem Hof in Verbindung standen, mit ihren Lebensgeschichten aus dem Dunkel der Geschichte ans Licht – darunter 17 Hof-Besitzer:innen sowie 71 auf dem Bergbauernhof Geborene.

Lisa D. – Modedesignerin
Die Pečnik-Wiese als Gepränge
Die Pečnik-Wiese kleidet Menschen! Dazu wurden Fundstücke der Pečnik-Wiese zu einem tragbaren Gepränge arrangiert. – Eine Wiese ist ein Geflecht, ein Gefüge, ein Schichtwerk, ein Geschichtswerk. Eine Konstellation aus Gesteinen, Pflanzen, Insekten, Pilzen, Kadavern usw., geformt mithilfe von Grenzen, Feuern, Tieren, Drücken, Winden, Wassern, Gerätschaften und Erzählungen. Von Menschenhand gerodet und erhalten, bewirtschaftet, beweidet und betrachtet, liefert sie Futter für Tiere und Gedichte, dient als Erinnerungsspeicher, Arzneischrank und Augenweide. Ohne menschliches Zutun wäre sie vermutlich Urwald.
Jede Wiese ist anders, jede Wiese ist konkret. Wie klimatische, geologische, gesellschaftliche Verhältnisse ist sie ständig im Wandel, ständig im Werden. Ein wenig wie die Mode. Wie eine Wiese fassen? Eine Wiese ist nicht zu fassen. Aber sie ist oft eingefasst – in Grenzen, die sich seit Jahrhunderten kaum verändert haben. Und sie ist gelabelt – mit einer relativ dauerhaften Katasternummer und einem Flurnamen. In dieser Fassung und unter diesem Label „Die Pečnik-Wiese als Gepränge“ ist sie zu einer tragbaren Pracht arrangiert – so könnte eine Wiese einen Menschen kleiden.

Karolina Haderlap – Kulturschaffende, Pensionistin
Zeichnen gegen das Vergessen
Mit der Verwendung neuer Technologien und dem technischen Fortschritt gerieten viele bäuerlich-handwerkliche Erzeugnisse des alltäglichen Lebensbedarfs in Vergessenheit. Damit verbunden ist auch ein Verlust an Sprache, an Wörtern, die diese Werkzeuge und Gerätschaften aus verschiedenen Holzarten bezeichneten. Gegen das Vergessen stellen sich die Zeichnungen von Karolina Haderlap.

Erika Inger und Wolfgang Wohlfahrt – Bildhauer:in
Walter Poltnig / Hydrogeologe
in Kooperation mit Schüler:innen des 4.A SLOG
Stratigraphie der Pečnik-Wiese
Eine liegende Gesteins-Skulptur, bestehend aus der Stratigraphie (= Grundlage für die Rekonstruktion der Erdgeschichte) und den Steinen der Umgebung der Pečnik-Wiese – Pečnikov travnik, die in den Hängen und Bächen zu finden sind. Gestaltet wurde die Landschaftsskulptur von Schüler:innen des Slowenischen Gymnasiums in Form eines einwöchigen Workshops in multipler Autorenschaft mit den Künstlern. Die neugeschaffene Gesteins-Skulptur wird über einen langen Zeitraum ein integrierter Teil der Pečnik-Wiese – Pečnikov travnik und der angrenzenden Kulturlandschaft.
Stratigraphie ist die Untersuchung der zeitlichen Abfolge der Gesteine und deren räumlicher Beziehungen zueinander. Sie stellt die Grundlage für die Rekonstruktion der Erdgeschichte dar.

Elisabeth Johann – Waldhistorikerin
Karolina Haderlap – Kulturschaffende
Werkzeuge-Materialien-Begriffe
Präsentation der Dokumentation des vereinzelt noch vorhandenen, von der bäuerlichen Bevölkerung über Jahrhunderte erarbeiteten traditionellen Wissens über landwirtschaftliche Werkzeuge und Gerätschaften. Mit der Verwendung neuer Technologien und dem technischen Fortschritt gerieten viele bäuerlich-handwerkliche Erzeugnisse des alltäglichen Lebensbedarfs in Vergessenheit. Damit verbunden ist aber auch ein Verlust an Sprache, an Begriffen, die diese Werkzeuge und Gerätschaften aus verschiedenen Holzarten, und insbesondere auch ihren Gebrauch bezeichneten.

Elsa Logar – Künstlerin & Illustratorin
Comics
Kurze, humorvolle Comicstrips als Dokumentation des Diskussionsprozesses der Jugendwerkstatt zur Zukunft des ländlichen Raumes wurden von Elsa Logar produziert. Einsichten in ein verstecktes Bad Eisenkappel/Železna Kapla und benachbarte Orte aus der Perspektive von Heranwachsenden, die ihre beliebten Plätze, aber auch das Fehlen geeigneter Treffpunkte und damit verknüpfte Fragestellungen spiegeln: „Mögliche Hobbys in Goritschach/Goriče: Geld abheben / Eier kaufen / Kerne mit Überzug kaufen“. Oder: „Attraktionen in Rechberg/Rebrca: Zigarettenautomat / Basketballplatz (ohne Basketball) / Friedhof / Jeden Freitag Dorftratsch“. Kurze Comics-Strips werden im Schaufenster der ehem. Fleischerei Hösl während der Ausstellung gezeigt.






„irgendwo, irgendwas, egal was,
Hauptsache irgendetwas“
Jugendzentrum Eisenkappel mit Elsa Logar, Johanna Steindl, Leon Bernhofer
Medienüberbrückende Werkstatt der nächsten Generation
Ausgehend von der Rolle der Jugend im ländlichen Raum und der Frage, welche Zukunft in Sicht ist, entstand eine medienübergreifende Werkstatt im öffentlichen Raum, bei der sich die Gruppe mit grundlegenden Themen der alltäglichen Existenz beschäftigt. Von der Pečnik-Wiese, dem Zentrum der romantisierten Utopie ausgehend, kreisen die Gespräche und Aktivitäten um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Jugend in der Region. Der Standpunkt und die Rolle im heutigen Weltenwandel, die Beziehung zur Umwelt und die Verdrängung aus dem öffentlichen Raum verbinden sich mit bitter-lustigen Beschreibungen der Orte, in denen Jugendliche ihre Rolle finden müssen. Ziel ist es, den öffentlichen Raum zu erobern, den Platz zu besetzen, sichtbar und laut zu werden und damit auf die Bedürfnisse der nächsten Generation aufmerksam zu machen.






Schüler:innen des Slowenischen Gymnasiums
Feldlabor: Pečnik-Wiese
Eine raumgreifende Videoinstallation dokumentiert die mehrteiligen Workshops im Juni und September 2023 mit Schüler:innen des Slowenischen Gymnasiums in Klagenfurt/Slovenske gimnazije SLOG, die zu einem Feldlabor eingeladen wurden, um mit Expert:innen die Landschaft rund um die Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik zu „lesen“. Dabei ging es nicht um vorgetragenes Wissen, sondern darum, die Wiese als Erfahrungsraum wahrzunehmen, der gemeinsam entdeckt und durchschritten wurde. Auf diesen kulturwissenschaftlichen Wahrnehmungsspaziergängen entstanden dichte Beschreibungen und Analysen des Beobachteten; Interviews, Zeichnungen und Logbucheinträge waren die Basis für den weiteren Austausch und Diskussionen. In den parallel laufenden Videospuren zeigen sich die dabei entwickelten unterschiedlichen Formate der Aktivitäten der Schüler:innen und der Begleitpersonen in der Landschaft auf der und rund um die Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik. Zeichnungen und Logbucheinträge, die vor Ort entstanden sind und reflexive Aufsätze der Schüler:innen ergänzen die Dokumentation der intensiven Auseinandersetzung mit der Pečnik-Wiese und ihrer Umgebung.
Beteiligt am Feldlabor waren: Iris Andraschek, Marika Balode, Ferdinand Bevc, Georg Derbuch, Zdravko Haderlap, Thomas Huber, Erika Inger & Wolfgang Wohlfahrt, Beate Kauer, Walter Poltnig, Johanna Steindl & Herwig Turk.
Vom Slowenischen Gymnasium waren Barbara Janota, Vanja Kocet, Tadeja Vinko Smrtnik, Monika Novak-Sabotnik, Christian Urak, Magdalena Kulnik & Zalka Kuchling (Direktorin) sowie Schüler:innen der 5.A Klasse im Mai und der 4.A Klasse im September 2023 beteiligt.






Gebhard Sengmüller – Medienkünstler
Nutztier Grafik Generator
„GPS-Drawing“ wird eine Kunstrichtung bezeichnet, bei der mit sogenannten GPS-Loggern (das sind etwa zündholzschachtelgroße GPS-Empfänger, die in kurzen Intervallen den aktuellen geografischen Standpunkt aufzeichnen) ausgestattete Personen eine genau kalkulierte Route abgehen, die dann in einer Software wie zum Beispiel Google Earth aus der Vogelperspektive als großformatige Strichzeichnung in der Landschaft erscheint.
Sengmüller baut dieses einfache Prinzip zu einer zufallsgebundenen, autogenerativen Zeichentechnik aus. Dazu stattet er die Schafe auf dem Vinkl-Hof in Leppen/Lepena, die auf der Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik grasen, für einen Zeitraum von fünf Tagen mit den genannten GPS-Loggern aus. In einem weiteren Schritt werden die so gewonnenen Geodaten jeden Abend ausgelesen, mit einer Landkarte verknüpft und als Zeichnung sichtbar gemacht. Dadurch, dass jedem Tier eine andere Farbe zugeordnet wird, entsteht eine Schichtung der verschiedenen Pfade und, nach Weglassen der kontextdefinierenden Landkarte, eine abstrakte, mehrfarbige Strichzeichnung. Im Gegensatz zum herkömmlichen GPS-Drawing verzichtet er auf Planung und überlässt das Entstehen der Zeichnung vollkommen den über jeweils einen Tag verteilten Bewegungen und Vorlieben der Tiere.









Nicole Six & Paul Petritsch – Bildende Künstler:in
Flurnamen (Pečnik-Wiese) / Ledinska imena (Pečnikov travnik), 2023
Nicole Six & Paul Petritsch haben in unterschiedlicher Weise das Terrain der Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik „vermessen“. In der fotografischen Serie „Flurnamen (Pečnik-Wiese)/Ledinska imena (Pečnikov travnik)“ dokumentieren sie Teile des Geländes rund um die Wiese, die durch bestimmte, doch lokal auch unterschiedliche Namen bezeichnet werden: Flurnamen ordnen und organisieren das Gelände und tragen zur Orientierung in der Landschaft sowie zur Identifizierung bei. Sie bezeichnen die kleineren und kleinsten geografischen Einheiten, die eine Landschaft prägen und wurden zumeist ohne schriftliche Fixierung im örtlichen Sprachgebrauch weitergegeben, womit sie eine spezifische Form der Vergeschichtlichung von Landschaft darstellen. Darüber hinaus nehmen sie zumeist keine Rücksicht auf Eigentumsverhältnisse, Grundstücks- oder Gemeindegrenzen. Sie verweisen daher auf eine völlig andere Art, Landschaft zu lesen oder zu definieren, als es heutige Katasterauszüge darstellen. Zunächst als Postkartenserie produziert, werden die Fotografien in der Ausstellung zum Teil in großformatigen Abzügen sowie kleinformatig in einer Tischvitrine gezeigt, um den Charakter dieser spezifischen lokalen, oralen Kartografie von Landschaft zu erhalten.

05.01.2023 (Pečnik-Wiese / Pečnikov travnik)
In ihrem Video „05-01-2023 (Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik)“ zeigen Six & Petritsch die Aufnahmen von vier Wildkameras, die zwischen Jänner und Juli 2023 in der Umgebung der Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik montiert waren, eine davon direkt auf die Wiese selbst gerichtet. Die Kameras werden durch die Anwesenheit von Menschen, Tieren, Wind, Bewegung, Lichtreflexionen und Wetterphänomene ausgelöst und nehmen dann für die Dauer von einer Minute auf. Die entstehenden einminütigen Aufnahmen eines Standorts werden schließlich ungeschnitten aneinandergereiht und ergeben ein fast zweistündiges Video. Es lässt sich nicht vorhersagen, was in den einminütigen Videos zu sehen sein wird. Sie repräsentieren eine eigenartige Überlagerung von etwas, das zugleich sichtbar und verborgen ist: sichtbar, weil es sich vor der Kamera ereignet hat (obwohl wir nicht immer sagen können, was sich eigentlich ereignet hat), und unsichtbar, weil die allermeisten Aufzeichnungen niemand außer der Kamera selbst „gesehen“ hat. Wie die mündliche Weitergabe der Flurnamen wird hier eine Art Wissen generiert und weitergegeben, für das es kaum eine öffentliche oder überregionale Aufmerksamkeit oder Interesse gibt. Das „verborgene Leben“ der Pečnik-Wiese/Pečnikov travnik wird dem bestehenden Gefüge der Kooperation mit ihr hinzugefügt.

Eni-Tankstelle, Bad Eisenkappel/Železna Kapla; (c) Herwig Turk

Aki Traar – Sounddesigner
Klang der Pečnik Wiese
Die elektroakustische Komposition interpretiert Klangverschiebungen im Hall und Echo der Pečnik Wiese, die geologische Beschaffenheit des Ortes sowie verschiedene Aspekte von Fauna und Flora.

Herwig Turk – Bildender Künstler
Klaus Amann – Literaturwissenschaftler
Literarischen Zeugnisse
Aus nur drei Häusern bzw. Keuschen im Umkreis von ein paar Hundert Metern rund um die Pečnik-Wiese stammen gut ein halbes Dutzend der bedeutendsten literarischen und autobiographischen Zeugnisse über NS-Verfolgung und Widerstand in Kärnten.

Herwig Turk – Bildender Künstler
Fenster zur Welt
Mit der Installation von acht alten Fenstern, die in die Pečnik-Wiese gesetzt werden, erzeugt Herwig Turk eine Zone, die zwischen Innen- und Aussenraum angesiedelt ist. Die Fenster aus den 1950er Jahren werden vom Künstler besetzt mit Versatzstücken aus geografischen, ökologischen, biografischen, historischen und kulturellen Zusammenhängen, die konkrete Bezüge zur Pečnik-Wiese herstellen. Die Fenster lenken und schärfen den Blick auf das Dahinterliegende und ermöglichen unterschiedliche Lesearten der Wiese. Gleichzeitig beinträchtigen Spinnweben und der Staub, die sich über Jahre in und auf den Fenstern angesammelt haben, den Durchblick und verweisen auf das Vergehen der Zeit und die Veränderungen der Lebensweisen und Gewohnheiten, die sich immer auch an den Fenstern manifestiert haben.






















RAZSTAVNI PROGRAM
Iris Andraschek – upodabljajoča umetnica
VSAKA MEŠANICA JE NA ROBU MEJE
Za projekt „kopati/GRAPO/brati“ so bile nabrane rastline pečnikovega travnika razvrščene in poimenovane, zbrane informacije in spoznanja, deli raznih pogovorov o tej pokrajini in o rastlinah „položeno v usta“. Vse te odredbe so bile poslikane in natisnjene na aluminijaste plošče ter postavljene v Forum Zarja, oziroma na kraju samem – na Pečnikovem travniku in okolici. »Markira to, vse kar brani,« pravijo rastline. Ali: »Kar je bilo tam, s tem se ukvarjam. Z vsem, kar je bilo tam.« Ali: »Osrečujem ljudi.« Zelišča, rože in trave tako dobijo nekakšno zmožnost ukrepanja, morda celo nekakšno subjektivnost; v vsakem primeru jim je dodeljena vloga v pripovedovanju zgodovine – in tudi prihodnosti travnika.


Ferdinand Bevc – rodoslovec
DRUŽBENA IN KULTURNA RAZISKAVA KMETIJE PEČNIK
Pregled 500 let stare zgodovine Pečnikove domačije nudi v svoji natančni socialni in kulturno zgodovinski raziskavi domači družinski raziskovalec Ferdinand Bevc. Ob tej omenja enajst generacij in 238 oseb, ki so v neposredni povezavi s kmetijo. Iz zgodovinske temine izpostavlja njihovo življensko zgodbo – med njimi 17 Pečnikovih posestnikov in posestnic, ter 71 oseb, ki so bile rojene na tej gorski kmetiji.

Lisa D. – modna oblikovalka
PEČNIKOV TRAVNIK V BLIŠČU
Travnik je preplet, struktura, večplastno, zgodovinsko delo. Je konstelacija kamnin, rastlin, žuželk, gliv, mrhovine itd., ki je nastala s pomočjo meja, požarov, živali, pritiskov, vetrov, voda, orodij in zgodb. Človek je travnik izkrčil, ohranjeval, obdeloval, na njem pasel in ga motril, da bi zagotavljal hrano živalim, porajal pesmi, služil kot spominska skrinja in naravna lekarna ter bil paša za oči. Brez človekovega posredovanja bi bil bržkone pragozd.
Vsak travnik je drugačen, vsak travnik je otipljiv. Tako kot podnebne, geološke in družbene razmere se nenehno spreminja in razvija. V tem nekoliko spominja na modo. Kako razumeti travnik? Njegovega pomena ni mogoče povsem zaobjeti. Vendar je pogosto zamejen – z mejami, ki se že stoletja skorajda niso spremenile. Je tudi označen – z razmeroma nespremenljivo katastrsko oznako in ledinskim imenom. V tej obliki, urejeni v razkošno modno linijo pod blagovno znamko Pečnikov travnik kot razkošje/Die Pečnik-Wiese als Gepränge bi lahko travnik oblekel človeka.

Karolina Haderlap – kulturna delavka, upokojenka
RISANJE PROTI POYABI
Zaradi novih tehnologij in tehnološkega napredka so številni kmetijski in obrtniški izdelki, ki so se uporabljali v vsakdanjem življenju, utonili v pozabo. To je povezano tudi z izgubo jezika in besed, s katerimi so opisovali to orodje in opremo iz različnih vrst lesa. Risbe Karoline Haderlap se zoperstavljajo tej pozabi.

Erika Inger und Wolfgang Wohlfahrt – kiparja
Walter Poltnig / hidrogeolog v sodelovanju
šolarji:kam 4.A SLOG
STRATIGRAFIJA PEČNIKOVEGA TRAVNIKA
Horizontalna skalna skulptura je sestavljena iz stratigrafije (=osnova za rekonstrukcijo zemeljske zgodovine) in kamnov iz okolice Pečnikovega travnika, katere najdemo na pobočjih in potokih. Krajinsko skulpturo so oblikovali dijaki Slovenske gimnazije v več avtorski enotedenski delavnici skupno s umetniki. Na novo nastala kamnita skulptura bo v daljšem časovnem obdobju sestavni del Pečnikovega travnika in sosednje kulturne krajine.
Stratigrafija proučuje zaporedje plasti v Zemljini skorji, njihovo starost in medsebojne prostorske odnose. Predstavlja osnovo za rekonstrukcijo zgodovine Zemlje.

Elisabeth Johann – gozdarska zgodovinarka
Karolina Haderlap – kulturna delavka
ORODJA-MATERIALI-POGOJI
Predstavitev dokumentacije še obstoječih tradicionalnih znanj o kmetijskih orodjih in napravah, ki jih je kmečko prebivalstvo razvilo skozi stoletja. Z uporabo novih tehnologij in tehničnega napredka so številni kmetijski in obrtni izdelki za vsakdanje življenje šli v pozabo. To je povezano tudi z izgubo jezika, izrazov, ki so opisovali ta orodja in opremo iz različnih vrst lesa, predvsem pa njihovo uporabo.

Elsa Logar – umetnica & ilustratorka
COMICS
Avtorica je pripravila kratke humoristične stripe, s katerimi je dokumentirala razpravo na mladinski delavnici o prihodnosti podeželja. Ti odstirajo skrite plati Železne Kaple/Bad Eisenkappla in sosednjih krajev z vidika mladostnikov, ki omenjajo svoje najljubše kraje, a tudi pomanjkanje primernih kotičkov za druženje in s tem povezana vprašanja: »Hobiji v Goričah/Goritschachu: dvigovanje denarja / nabava jajc / nakupovanje oreškov z oblivom.« Ali pa: »Zanimivosti v Rebrci/Rechbergu: avtomat za cigarete / košarkarsko igrišče (brez košarke) / pokopališče / vaške govorice vsak petek.«






“nekje, nekaj, vseeno kaj, glavno je, da nekaj se dogaja”
Mladinski center Železna Kapla z Elso Logar, Johanno Steindl in z Leonom Bernhoferjem.
Delavnica medijskega povezovanja nasledne generacije
Na podlagi vloge mladih na podeželju in vprašanja, kakšna prihodnost je na vidiku, je v javnem prostoru nastala medijsko-mrežna delavnica, v kateri se skupina ukvarja s temeljnimi vprašanji vsakdanjega bivanja. Od Pečnikovega travnika, središča romantizirane utopije, se pogovori in dejavnosti vrtijo okoli preteklosti, sedanjosti in prihodnosti mladih v regiji. Stališče in vloga v današnjem spreminjajočem se svetu, odnos do okolja in izrinjenost iz javnega prostora so združeni z grenko smešnimi opisi krajev, v katerih morajo mladi najti svojo vlogo. Cilj je osvojiti javni prostor, ga zavzeti, da postane viden in glasen ter tako opozoriti na potrebe naslednje generacije.






Šolarji:ke SLOG
TERENSKI LABOR PEČNIKOV TRAVNIK
Video instalacije za večdelne delavnice junija in septembra 2023
Risbe in vpisi v dnevnik, ustvarjeni na kraju samem, ter refleksivni eseji študentov dopolnjujejo dokumentacijo o intenzivnem ukvarjanju s Pečnikovim travnikom in okolico. V terenskem laboratoriju so sodelovali: Iris Andraschek, Marika Balode, Ferdinand Bevc, Georg Derbuch, Zdravko Haderlap, Thomas Huber, Erika Inger & Wolfgang Wohlfahrt, Beate Kauer, Walter Poltnig, Johanna Steindl & Herwig Turk. S strani Slovenske gimnazije: Barbara Janota, Vanja Kocet, Tadeja Vinko Smrtnik, Monika Novak-Sabotnik, Christian Urak, Magdalena Kulnik & Zalka Kuchling (direktorica) ter šolarji:ke 5. A razreda meseca maja in 4. A razreda meseca septembra 2023.






Gebhard Sengmüller – medijski umetnik
Živina kot generator grafike
Risanje z napravo GPS je umetniška oblika, pri kateri ljudje, opremljeni z GPS-sledilniki (to so naprave GPS v velikosti škatlice za vžigalice, ki v kratkih intervalih beležijo trenutni geografski položaj) sledijo natančno začrtani poti. Podatke nato prenesejo v Google Earth ali podoben program, v katerem se na pokrajini iz ptičje perspektive pot izriše kot črtna risba velikega formata.
Sengmüller je to preprosto osnovo razvil v naključno avtogenerativno tehniko risanja. V ta namen je ovce z Vinklove domačije v Lepeni/Leppenu, ki se pasejo na Pečnikovem travniku/Pečnik‑Wiese, za pet dni opremil z omenjenimi GPS-sledilniki. V naslednjem koraku je na ta način pridobljene geopodatke vsak večer odčital, jih vnesel v program in jih tako na zemljevidu vizualiziral kot risbo. Z dodelitvijo različne barve vsaki živali je nastala prepletena mreža različnih poti po pokrajini, po odstranitvi podlage v obliki zemljevida krajine pa je ostala le abstraktna, večbarvna črtna risba. V nasprotju s konvencionalnim risanjem z napravo GPS se je avtor zavestno odrekel načrtovanju poti in je ustvarjanje risbe v celoti prepustil volji živali ter njihovemu vsakodnevnemu gibanju.









Nicole Six & Paul Petritsch – upodabljajoča umetnika
Flurnamen (Pečnik-Wiese) / Ledinska imena (Pečnikov travnik), 2023
Nicole Six in Paul Petritsch sta teren Pečnikovega travnika/Pečnik-Wiese premerila na dva različna načina. V fotografski seriji Flurnamen (Pečnik-Wiese)/Ledinska imena (Pečnikov travnik) sta dokumentirala dele pokrajine okoli travnika, ki imajo svoja, a včasih krajevno različna imena. Z ledinskimi imeni urejamo in organiziramo krajino, da tako pomagajo pri orientaciji v pokrajini in pri identifikaciji. Ta imena označujejo manjše in najmanjše geografske enote v določeni krajini in se večinoma prenašajo z ustnim izročilom, zato so posebna oblika historizacije pokrajine. Poleg tega se običajno ne ozirajo na lastniška razmerja ter meja posesti in občin, zato predstavljajo povsem drugačen način branja ali opredelitve krajine kot sodobni katastrski zapisi. Fotografije so bile sprva izdelane kot serija razglednic; nekatere so na razstavi prikazane v velikem formatu, druge pa v majhnem formatu v vitrini, da bi se tako ohranil značaj te posebne lokalne ustne kartografije krajine.

05.01.2023 (Pečnik-Wiese / Pečnikov travnik)
V videoposnetku 05-01-2023 (Pečnik‑Wiese/Pečnikov travnik) avtorja predstavljata posnetke štirih kamer za divje živali, ki so bile med januarjem in julijem 2023 nameščene v bližini Pečnikovega travnika/Pečnik-Wiese, ena izmed njih pa je bila usmerjena neposredno na sam travnik. Kamere so se sprožile ob prisotnosti ljudi ali živali, ko so zaznale veter, premikanje, svetlobne odboje ali vremenske pojave, ter so nato snemale eno minuto. Tako pridobljene enominutne posnetke sta avtorja brez montaže povezala skupaj, da je nastal skoraj dve uri dolg videoposnetek. Nemogoče je predvideti, kaj se bo pokazalo na enominutnih posnetkih. Ti predstavljajo svojevrstno prekrivanje nečesa, kar je hkrati vidno in skrito: vidno, ker se je dogajalo pred kamero (čeprav ne moremo vedno ugotoviti, kaj se je dejansko zgodilo), in nevidno, ker velike večine posnetkov ni videl nihče drug kot kamera sama. Podobno kot pri ustnem prenosu ledinskih imen se s tem ustvarja in prenaša nekakšno znanje, ki mu ožja ali širša javnost skorajda ne namenja pozornosti ali zanimanja. Tako je obstoječi strukturi sodelovanja s Pečnikovim travnikom/Pečnik‑Wiese dodano še to njegovo skrito življenje.


Aki Traar – zvočni umetnik
ZVOK PEČNIKOVEGA TRAVNIKA
Elektroakustična kompozicija ponazarja spremembe zvoka in odmeva na Pečnikovem travniku, geološko naravo kraja in različne vidike živalstva in rastlinstva.

Herwig Turk – upodabljajoči umtenik
Klaus Amann – literarni znanstvenik
Literarni dokazi & transformacije
V nekaj sto metrih oddaljenega Pečnikovega travnika izhajajo iz le treh kajž skoraj pol duceta pomembnih literarnih in avtobiografskih pričevanj o nacionalsocialističnega zasledovanja in upora na Koroškem.

Herwig Turk – upodabljajoči umtenik
Okna na travniku
Z inštalacijo osmih okenj, ki bodo postavljeni na pečnikov travnik, ustvarja Herwig Turk navidezno notranje in zunanje območje. 50 let stara okna umetnik obogati z raznimi zastavami (zalogami) ali s sledovi z geografskimi, ekološkimi, biografskimi, zgodovinskim in kulturnimi stiki, navezajoč na pečnikov travnik. Pogled skozi okna in okvire omogča razna razbralna ozadja travnika. Hkrati vplivata oziroma ovirata pajčevina in prah, ki se je nabral preko leta na oknih, pregled, ki naj bi opozarjal na generacijsko menjavo in spremembo posameznih potreb. Že vedno je bilo vse to vidno na oknih.





















