Feldlabor: Pečnikov travnik / Pečnik-Wiese
Bildungseinrichtungen können es als ihren Aufgabe verstehen, Schüler:innen aus der Komfortzone der „geschützten“ Schulräume herauszuführen und damit ihre erworbenen Sichtweisen auf ihre Umwelt zu erweitern. Im Projekt graben//LANDSCHAFT//lesen – brati//GRAPO//brati – wurden Schüler:innen der 4A und 5.A Klasse des Slowenischen Gymnasiums (SLOG) in Klagenfurt zu einem Feldlabor eingeladen um mit Expert:innen die Landschaft um die Pečnik Wiese zu ‚lesen‘. Die Grundlagen zu diesem komplexen Thema wurden mit den Lehrer:innen in den Klassen erörtert und im Detail vorbereitet.
Ende Mai startete das zweitägige Feldlabor I in Begleitung der Lehrer:innen, Wissenschaftler:innen und Künstler:innen mit der Sozial- und Kulturgeschichte der Höfe „Pečnik“ & „Pečnik-Keusche“, der Beobachtung von Lichtquellen bei Nacht, weiteren Kräuter-, Wild- und Schafherde-Beobachtungen sowie mit der Wahrnehmung von Nacht- und Tagesgeräuschen im Focus reflektierter Auseinandersetzungen. Dabei ging es nicht um vorgetragenes Wissen, sondern um Erfahrungsräume, die miteinander durchschritten wurden.
Zu Beginn des Feldlabors II & III im September des Jahres wurden die Schüler:innen in das Führen eines permanenten Logbuches / Tagebuches eingeführt. Damit ausgerüstet begab sich eine Gruppe auf die naturkundliche Erkundung der „Heuschreckenshow“ auf der Pečnik-Wiese. Simultan erforschte die zweite Gruppe im frisch vermurten Gelände des Leppen-Grabens die geologischen Gegebenheiten der Wiese und ihrer Umgebung. In den folgenden Tagen entstand durch die Hände der Schüler:innen die weithin sichtbare Gesteinsskulptur „DA“. Auf kulturwissenschaftlichen Wahrnehmungsspaziergängen entstanden dichte Beschreibungen und Analysen des Beobachteten. Interviews, Zeichnungen und Logbucheinträge waren die Basis für lebendigen Austausch und Diskussionen.
In der Ausstellung WANDEL / SPREMEMBE können Ergebnisse der Feldlabore auf der Pečnik-Wiese und der Umgebung in Videoinstallationen, Zeichnungen, Texten und Logbucheinträgen nachvollzogen werden.
Am Feldlabor I, II & III waren beteiligt: Iris Andraschek, Marika Balode, Ferdinand Bevc, Georg Derbuch, Zdravko Haderlap, Thomas Huber, Erika Inger & Wolfgang Wohlfahrt, Beate Kauer, Walter Poltnig, Johanna Steindl & Herwig Turk. Vom Slowenischen Gymnasium Barbara Janota, Vanja Kocet, Tadeja Vinko Smrtnik, Monika Novak-Sabotnik, Christian Urak, Magdalena Kulnik & Zalka Kuchling (Direktorin) sowie Schüler:innen der 5.A Klasse im Juni und der 4.A Klasse im September 2023.